Dort sieht man mich wohl nicht wieder.
Ein organisatorischer Irrsinn. Lebensgefährlich. Die Veranstalter sollen froh sein, dass nichts Gröberes passiert ist.

Außerdem:

~Toll. Meine erste Panikattacke. Zwischen (räumlich gemeint) Seed und Travis. Ungefähr auf bei der Mitte des Zeltes. Auf einmal ging nix mehr. Jeder wollte weg, aber nirgends war Platz. Dann machte es bei mir klick: bekam vor lauter Angst, ganz plötzlich, keine Luft mehr, fing an unkontrollierbar zu weinen, und wand mich (an dieser Stelle entschuldige ich mich bei Leuten, die ich eventuell geschubst habe.) irgendwie raus zwischen die (von Fans erklommenen) Essens-Standln. Und - GOTT SEI DANK - dieser kleine Graben war leer. Ein sehr netter, mir unbekannter Typ im Metal Outfit half mir (und vielen anderen, die dort ebenfalls hinflüchteten) hinunter. DANKE LIEBER METAL-MENSCH, wer auch immer du warst. Ich lief dann zusammen mit Julia A. und meinem Begleiter, nennen wir ihn Philip, diesen kleinen leeren Wassergraben entlang und wir gelangten so endlich zum Ausgang. 25 Minuten später, als wir dann beim Zelt ankamen, zitterte ich immer noch.
Herzlichen Dank, ihr tollen Veranstalter. Ihr wusstet, dass 40.000 kommen würden (ihr habt doch die Karten verkauft, oder?), und habt trotzdem beim Weg zwischen dem Alternative Tent und der HauptBühne, bei den Ausgängen, und "Notausgängen", dem Aufgang zum Campingplatz und und und ganz groß versagt.
Wie kamen übrigens die Rettungsfahrzeuge, die anscheinend im Dauereinsatz standen, durch die Menschenmassen?

~Trotzdem: Großartiges Lineup. So großartig, dass vielle großartigen Bands parallel spielten (z.B. Kettcar - Bright Eyes). Das war weniger großartig.

~Überraschung: Heather Nova. Sehr fein war das.

~Will mehr von: Grandaddy (!!!), Kettcar, Placebo, Bright Eyes, Helden (die ich wegen eines Staus ja nur vom Hügel betrachten konnte), Heather Nova, Beck, Sportis.

~Das gratis Trinkwasser war eine wirklich gute Idee.

~Ich bin nicht der Typ, der gern bei Konzerten ganz vorne steht. Trotzdem würd ich gern was sehen. Aber Videowall? Naja. Ich musste immer mal weiter nach vorn gehen, z.B. rechts hin zu den Dixi Klos, um mich zu vergewissern, dass da wirklich jemand auf der Bühne steht.
In diesem Zusammenhang fällt mir auch der Stromausfall bei Palcebo ein. Das Zusammenbrechen der Technik hat mich irgendwie daran erinnert, dass das auf der Leinwand ja doch live ist.

~Aus irgendeinem Grund - und ich weiß wirklich nicht warum - sah es mit WCs besser aus als im letzten Jahr.

~Julia A. schaffte es unabsichtlich,in der von mir ausgeborgten Umhängetasche, eine (ziemlich große) Dose Pfefferspray an den Securities vorbei zu schmuggeln. Die Tasche wurde ja nicht mal angegriffen. Meine auch nicht: wurde nur gefragt, ob ich Flaschen oder eine Digicam dabei habe.
Gott sei Dank ist die Julia A. so ein friedlicher Mensch.

~REGEN! JA!! Der Regen hat mir - abgesehen von meinen nassen Füßen - das Festival irgendwie gerettet. So kam ich dadurch zu einem ganz-nah Genuss von Bright Eyes und Grandaddy. (Dafür aber einen ziemlichen Kälte - Durchhänger bei The Notwist).

~Beim Bright Eyes Konzert standen sehr viele Idioten herum und bewarfen den armen Conor mit Feuerzeugen. Auch bespuckt wurde er. Wenn mir eine Band nicht gefällt, schleich ich mich. Ich bleib nicht da und nerv die Leute, die sich die Musik wirklich, wirklich anhören möchten, nicht mit Aussagen wie "I hätt jetzt so gern a Scharfschützen-Gewehr da.". Außerdem stell ich mich nicht in die erste Reihe.

~Das Leichenwagenkommentar vor den Sportfreunden war nicht so lustig.

~Unser Hofer Zelt ist super.

~FM4 soll aufhören alles schön zu reden.

~Ich will Brian Molko für mein Wohnzimmer.

~Liebes Kind, verwende nie Abschminktücher von Nivea.

~Ein Teller Nudel mit Ketchup 4,00 €?? Wie bitte?


Mehr fällt mir jetzt nicht ein.


Nachrtrag:
17.8.03 - 16:33

Hab noch was vergessen:
Slayer!!

Und:

Beauty-Schreier nerven sehr auf die Dauer.


Nachtrag #2:
17.8.03 - 21:06

*Ich hab eine ordentliche Nickelallergie von den Eintrittsbändern auf meinem linken Handgelenk.
Juhui.

*Je mehr ich über das Festival nachdenke, finde ich, dass da irgendetwas getan werden muss. Das Bemänglen der Organisation wird in kurzer Zeit vergessen sein, und beim Frequency 04 schauts dann wieder gleich aus wie heuer.

Hab jetzt eine erste Stunde Wing Tsun hinter mir.
Und ich weiß jetzt - rein theoretisch - was ich machen muss, wenn mich jemand von hinten würgt: Auf die Zehen steigen, schnell herumdrehen, die Hand des Angreifers verdrehen, gegen den Hals haun, dann ins Kreuz und dann noch ein Schlag in die Wangengegend. Oder so. Sehr brutal auf alle Fälle. Und ich bin ja eigentlich eher der friedliche Mensch. Konfliktlösung durch Aussprache. Aber, so der motivierte Lehrer (dessen Namen mir leider entfallen ist), eine Diskussion hilft mir nicht wirklich weiter, wenn mich jemand versucht zu erdrosseln. Weh tun muss es! Wing Tsun ist schließlich zur Selbstverteidigung gedacht. Selbstverteidigung im "echten Leben". Und meine Idee, bei einem Angriff in einer dunklen Gasse Pfefferspray zu benutzen, gefiel dem lieben Lehrer auch nicht. Das Ding sei ja nicht immer so schnell bei der Hand. (Meinen Pfefferspray hab ich übrigens meistens mit. Das Problem ist nur, dass meine Lieblingsumhängetasche etwas groß und etwas zu vollgeramscht ist. Da find ich nix sehr schnell. Also hat er wohl recht.) Wahrscheinlich bin ich auch viel zu patschert und spray mir das Zeug selbst in die Augen.
Außerdem soll ich bitte nicht immer anfangen zum Lachen, wenn der Herr Lehrer eine Lebensechte Situation nachstellt. So von wegen: Gut (ich, das hilflose weibliche Wesen um 4.00 morgens im dunklen Park) gegen Böse (er, der nette Lehrer, der auf einmal ganz fies dreinschaut und versucht, mich in Panik zu versetzen).
Spaß hat es auch gemacht, mich von meiner Schwester verhauen zu lassen.
Vielleicht gibts ja sowas wie eine Fortsetzung dieses Selbstversuches. Wer weiß, wer weiß...-.

Ich will nach Hause.
Bin vollkommen unmotiviert.

Und hab um 17.00 Uhr noch einen "wichtigen" Termin.

Plärr.


Ich bin noch nicht gemacht für diese böse Arbeitswelt.

...der tanzen kann wie Michael Stipe.

Ich bin recht geschlaucht.
Deswegen beschränke ich mich mal aufs Wesentliche.

Juhui.
Dank meinem Papi hab ich ein Ticket fürs REM Konzert.
Lieber Papi.
Dank meinem Chef hab ich einen Tag von meinem Praktikum frei bekommen, um morgen von Wien wieder nach Kärnten fahren zu können. Und nicht schon heute nach dem Konzert.
Lieber Chef.
Und meine Schwester ist auch mit.
Juhui.

 

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